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Was verursacht einen erhöhten Augeninnendruck (Okuläre Hypertension)?

Diagrammdarstellung von erhöhten Augeninnendruck

Okuläre Hypertension bedeutet, dass der Druck in Ihren Augen – Ihr intraokulärer Druck (IOP) – höher ist als normal. Wird erhöhter Augeninnendruck nicht behandelt, kann dies ein Glaukom und bei manchen Menschen einen permanenten Sehverlust verursachen.

Manche Menschen können jedoch okuläre Hypertension haben, ohne dass es zu einer Schädigung ihrer Augen oder ihrer Sehkraft kommt. Das kann durch einen umfassenden Augentest und eine Gesichtsfeld-Untersuchung festgestellt werden.

Forscher schätzen, dass bis zu 9,4 Prozent der Menschen im Alter von über 40 Jahren einen erhöhten Augeninnendruck haben und dass diese Beschwerde mit einer 10- bis 15-fach höheren Wahrscheinlichkeit von einem primären Offenwinkelglaukom ausgelöst werden, der häufigsten Art von Glaukom.

Wie können Sie wissen, ob Sie okuläre Hypertension haben?

Sie können nicht selbst herausfinden, ob Sie okuläre Hypertension haben, da keine nach außen hin ersichtlichen Anzeichen wie Augenschmerzen oder rote Augen vorliegen. Nur ein Augenarzt kann dies erkennen.

Bei einer umfassenden Augenuntersuchung misst der Augenarzt Ihren Augeninnendruck und vergleicht die Ergebnisse mit Standard-Werten. Ein Augeninnendruck von 21 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) oder höher deutet in der Regel auf okuläre Hypertension hin.

Wenn Sie sich Ihr Auge als einen Ball vorstellen, der mit Druck aufgeblasen wird, können Sie besser verstehen, warum okuläre Hypertension überwacht werden sollte. Ein zu hoher oder sich erhöhender Druck übt Kraft innerhalb Ihres Auges aus, was zu einer Beschädigung des empfindlichen Sehnervs führen und ein Glaukom verursachen kann.

Was ist die Ursache für erhöhten Augeninnendruck?

Faktoren, die eine okuläre Hypertension verursachen oder damit in Verbindung stehen, sind nahezu dieselben wie die Ursachen für ein Glaukom. Dazu gehören:

Übermäßige Kammerwasserproduktion

Kammerwasser ist eine klare Flüssigkeit, die von einer Struktur im Auge hinter der Iris, dem sogenannten Ziliarkörper, produziert wird. Das Kammerwasser fließt durch die Pupille und füllt die Vorderkammer des Auges, den Raum zwischen der Iris und der Hornhaut.  

Das Kammerwasser zieht sich aus dem Auge durch das sogenannte trabekuläre Maschenwerk in den Randbereich der Vorderkammer zurück, wo die Hornhaut und die Iris aneinanderstoßen. Wenn der Ziliarkörper zu viel Kammerwasser produziert, steigt der Druck im Auge, was zu okulärer Hypertension führt.

Unzureichendes Abfließen des Kammerwassers

Wenn das Kammerwasser zu langsam aus dem Auge abfließt, wird das normale Gleichgewicht von Kammerwasserproduktion und -abfluss gestört. Dies führt zu erhöhtem Augeninnendruck.

Medikamente

Bestimmte Medikamente können bei manchen Menschen als Nebenwirkung zu okulärer Hypertension führen. So erhöhen beispielsweise Medikamente mit Steroiden zur Behandlung von Asthma und anderen Erkrankungen nachweislich das Risiko für okuläre Hypertension. Wenn Ihnen Medikamente mit Steroiden verschrieben wurden, fragen Sie Ihren Augenarzt, wie oft Sie sich auf erhöhten Augeninnendruck untersuchen lassen sollten.

Augentrauma

Eine Augenverletzung kann das Gleichgewicht von Kammerwasserproduktion und -abfluss aus dem Auge stören, was zu okulärer Hypertension führen kann. Manchmal passiert dies noch Monate oder Jahre nach der Verletzung. Teilen Sie Ihren Augenarzt bei routinemäßigen Augenuntersuchungen auf jeden Fall mit, ob Sie kürzlich oder in der Vergangenheit ein Augentrauma hatten.

Weitere Augenerkrankungen

Okuläre Hypertension geht mit einer Reihe weiterer Augenerkrankungen einher, einschließlich Pseudoexfoliationssyndrom, Pigmentdispersionssyndrom und Arcus senilis. Wenn Sie eine dieser Erkrankungen haben, kann Ihr Augenarzt Ihnen empfehlen, sich häufigeren Augenuntersuchungen und Augeninnendruckmessungen zu unterziehen.

Auch Herkunft, Alter und Familiengeschichte spielen bei Ihrem Risiko, eine okuläre Hypertension und ein Glaukom zu entwickeln eine Rolle. Obwohl jeder Mensch einen erhöhten Augeninnendruck entwickeln kann, sind Afroamerikaner, Personen über 40 Jahre und Menschen mit okulärer Hypertension und einem Glaukom in der Familiengeschichte einem höheren Risiko ausgesetzt.

Menschen, deren zentrale Hornhautdicke dünner als normal ist, können einigen Forschungsergebnissen zufolge ebenfalls ein erhöhtes Risiko haben, an okulärer Hypertension und einem Glaukom zu erkranken.

Die Behandlung okulärer Hypertonie

Wenn Ihr Augenarzt okuläre Hypertension bei Ihnen diagnostiziert, kann er Ihnen Augentropfen zur Reduzierung des Augeninnendruck verschreiben.

Da diese Medikamente Nebenwirkungen haben können, werden manche Augenärzte die Entscheidung treffen, Ihren erhöhten Augeninnendruck zu überwachen und nur dann Maßnahmen zu ergreifen, wenn Sie in Gefahr sind, ein Glaukom zu entwickeln.

Wenn die Augentropfen Ihren erhöhten Augeninnendruck nicht wirksam reduzieren oder auch aus anderen Gründen kann Ihr Augenarzt weiterführende Maßnahmen zur Glaukombehandlung empfehlen, u. a. eine Operation.

Da bei okulärer Hypertension ein erhöhtes Risiko auf die Entwicklung eines Glaukoms besteht, sollten Sie Ihren erhöhten Augeninnendruck zumindest in regelmäßigen Abständen messen lassen.

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